Objetivos

Este blog faz parte do projeto de monitoria "Saber com sabor: o uso de recursos áudio-visuais e digitais no ensino de Literatura Alemã", coordenado pela Prof.ª Susana Kampff Lages, para as disciplinas da área de Literatura do Curso de Bacharelado e Licenciatura em Letras - Português/Alemão da Universidade Federal Fluminense. O blog tem como objetivo principal ser uma ferramenta de apoio no processo de ensino/aprendizagem dessas disciplinas. Imagens fotográficas e de obras de arte, trechos de peças de música clássica ou popular, trechos de filmes, trechos de obras literárias ou de crítica, traduções e outros materiais pertinentes à cultura literária alemã e aos temas tratados em aula poderão ser postados por estudantes e professores. O blog tende a ser um lugar tanto de diálogo entre docentes e estudantes, quanto de ajuda mútua entre os próprios estudantes, que assim podem trocar experiências de leitura e estudo.

terça-feira, 1 de novembro de 2011

Famosa carta de Kleist a Wihelmine

[An das Stiftsfräulein Wilhelmine v. Zenge Hochwürden und Hochwohlgeboren zu Frankfurt a. O.]

Berlin, den 22. März 1801
Liebe Herzens-Wilhelmine, diese Stunde ist seit unsrer Trennung eine von den wenigen, die ich vergnügt nennen kann, ja vielleicht die erste - Nach vielen unruhigen Tagen kam ich heute von einer Fußreise aus Potsdam zurück. Als ich zu Carln in das Zimmer trat, fragte ich nach Briefen von Dir, und als er mir den Deinigen gab, brach ich ihn nicht ganz ohne Besorgnis auf, indem ich fürchtete, er möchte voll Klagen und Scheltwörter über mein langes Stillschweigen sein. Aber Du hast mir einen Brief geschrieben, den ich in aller Hinsicht fast den liebsten nennen möchte - Es war mir fast als müßte ich stolz darauf sein; denn, sagte ich zu mir selbst, wenn W.s Gefühl sich so verfeinert, ihr Verstand sich so berichtigt, ihre Sprache sich so veredelt hat, wer ist daran - - wem hat sie es zu --- Kurz, ich konnte mir den Genuß nicht verweigern, den Brief, sobald ich ihn gelesen hatte, Carln zu überreichen, welches ich noch nie getan habe - Ich küsse die Hand die ihn schrieb, und das Herz, das ihn diktierte. Fahre so fort nach dem Preise zu ringen, mein Bestreben soll es sein, ihn so beneidenswürdig zu machen, als möglich. Du sollst einst einen Mann an Deine Brust drücken, den edle Menschen ehren, und wenn jemals in Deinem Herzen sich eine Sehnsucht nach etwas regt, was ich Dir nicht leiste, so ist mein Ziel verfehlt, so wie das Deinige, wenn Du nicht immer dieses Bestreben wach in mir erhältst. Ja, Wilhelmine, meine Liebe ist ganz in Deiner Gewalt. Schmerzhaft würde es mir sein, wenn ich Dir jemals aus bloßer Pflicht treu sein müßte. Gern möchte ich meine Treue immer nur der Neigung verdanken. Ich bin nicht flatterhaft, nicht leichtsinnig, nicht jede Schürze reizt mich, und ich verachte den Reichtum; wenn ich doch jemals mein Herz Dir entzöge, Dir selbst, nicht mir, würdest Du die Schuld zuzuschreiben haben. Denn so wie meine Liebe Dein Werk, nicht das meinige war, so ist auch die Erhaltung derselben nur Dein Werk, nicht das meinige. Meine Sorge ist nichts als Deine Gegenliebe, für meine eigne Neigung zu Dir kann ich nichts tun, gar nichts, Du aber alles. Dich zu lieben wenn ich Dich nicht liebenswürdig fände, das wäre mir das Unmögliche. Die Hand könnte ich Dir geben, und so mein Wort erfüllen, aber das Herz nicht - denn Du weißt, daß es das seltsame Eigentum ist, welches man sich nur rauben lassen darf, wenn es Zinsen tragen soll. Also sorge nie, daß ich gleichgültig gegen Dich werden möchte, sorge nur, daß Du mich nicht gleichgültig gegen Dich machst. Sei ruhig, so lange Du in Deinem Innersten fühlst, daß Du meiner Liebe wert bist, und wenn Du an jedem Abend nach einem heiter verflossenen Tage in Deinem Tagebuche die Summe Deiner Handlungen ziehest, und nach dem Abzuge ein Rest bleibt für die guten, und ein stilles, süßes, mächtig-schwellendes Gefühl Dir sagt, daß Du eine Stufe höher getreten bist als gestern, so - - so lege Dich ruhig auf Dein Lager, und denke mit Zuversicht an mich, der vielleicht in demselben Augenblicke mit derselben Zuversicht an Dich denkt, und   h  o  f  f  e  - nicht zu heiß, aber auch nicht zu kalt - auf bessere Augenblicke, als die schönsten in der Vergangenheit - - auf bessere noch? - Ich sehe das Bild, und die Nadeln, und Vossens »Luise« und die Gartenlaube und die mondhellen Nächte, - und doch - - Still! - «Wer rief?« - Mir wars, als drücktest Du mir den Mund mit Küssen zu.
Ich wollte nun auf Deinen Brief, Punkt vor Punkt, antworten, und las ihn darum zum zweitenmale durch (immer noch mit derselben Freude) - Aber du hast diesmals in jede Zeile ein besonderes Interesse gelegt, und jede verdiente einen eignen Bogen zur Antwort. Ich kann aber nur einen Gedanken herausheben, den, der mir der liebste ist. Über die andern muß ich kurz weg eilen.
Fahre fort, dem schönen Beispiel zu folgen, das Dir die Blume an Deinem Fenster gibt. So oft Du auf ein Diner, oder Souper oder Ball gehest, kehre sie um, und wenn sie bei Deiner Rückkehr doch wieder den Kelch der Sonne entgegenneigt, so laß Dich nicht von ihr beschämen, und tue ein Gleiches.
Ich wünsche Dir aus meinem Herzen Glück zu Deinem weiblichen Brokes. Nicht leicht würde ich in diese Vergleichung einstimmen, aber diese muß ich doch billigen. Mir selbst hat das Mädchen sehr gefallen. Du hast mir ein paar unbeschreiblich rührende Züge von ihr aufgezeichnet, und wenn gleich das Wesen, dem sie eigen sind, sehr viel wert ist, so ist doch auch das Wesen, das sie verstand, etwas wert. Denn immer ist es ein Zeichen der eignen Vortrefflichkeit, wenn die Seele auch aus den unscheinbarsten Zügen andrer das Schöne herauszufinden weiß.
Es hätte sich nicht leicht ein Umstand ereignen können, der imstande wäre, Dich so schnell auf eine höhere Stufe zu führen, als Deine Neigung für Rousseau. Ich finde in Deinem ganzen Briefe schon etwas von seinem Geiste - das zweite Geschenk, das ich Dir, von heute an gerechnet, machen werde, wird das Geschenk von Rousseaus sämtlichen Werken sein. Ich werde Dir dann auch die Ordnung seiner Lesung bezeichnen - für jetzt laß Dich nicht stören, den »Emil« ganz zu beendigen. -
Ich komme jetzt zu dem Gedanken aus Deinem Briefe, der mir in meiner Stimmung der teuerste sein mußte, und der meiner verwundeten Seele fast so wohl tat, wie Balsam einer körperlichen Wunde.
Du schreibst: »Wie sieht es aus in Deinem Innern? Du würdest mir viele Freude machen, wenn Du mir etwas mehr davon mitteiltest, als bisher; glaube mir, ich kann leicht fassen, was Du mir sagst, und ich möchte gern Deine Hauptgedanken mit Dir teilen.«
Liebe Wilhelmine, ich erkenne an diesen fünf Zeilen mehr als an irgend etwas, daß Du wahrhaft meine Freundin bist. Nur unsre äußern Schicksale interessieren die Menschen, die innern nur den Freund. Unsere äußere Lage kann ganz ruhig sein, indessen unser Innerstes ganz bewegt ist - Ach, ich kann Dir nicht beschreiben, wie wohl es mir tut, einmal jemandem, der mich versteht, mein Innerstes zu öffnen. Eine ängstliche Bangigkeit ergreift mich immer, wenn ich unter Menschen bin, die alle von dem Grundsatze ausgehen, daß man ein Narr sei, wenn man ohne Vermögen jedes Amt ausschlägt. Du wirst nicht so hart über mich urteilen, - nicht wahr?
Ja, allerdings dreht sich mein Wesen jetzt um einen Hauptgedanken, der mein Innerstes ergriffen hat, er hat eine tiefe erschütternde Wirkung auf mich hervorgebracht - Ich weiß nur nicht, wie ich das, was seit 3 Wochen durch meine Seele flog, auf diesem Blatte zusammenpressen soll. Aber Du sagst ja, Du kannst mich fassen - also darf ich mich schon etwas kürzer fassen. Ich werde Dir den Ursprung und den ganzen Umfang dieses Gedankens, nebst allen seinen Folgerungen einst, wenn Du es wünschest, weitläufiger mitteilen. Also jetzt nur so viel.

Ich hatte schon als Knabe (mich dünkt am Rhein durch eine Schrift von Wieland) mir den Gedanken angeeignet, daß die Vervollkommnung der Zweck der Schöpfung wäre. Ich glaubte, daß wir einst nach dem Tode von der Stufe der Vervollkommnung, die wir auf diesem Sterne erreichten, auf einem andern weiter fortschreiten würden, und daß wir den Schatz von Wahrheiten, den wir hier sammelten, auch dort einst brauchen könnten. Aus diesen Gedanken bildete sich so nach und nach eine eigne Religion, und das Bestreben, nie auf einen Augenblick hienieden still zu stehen, und immer unaufhörlich einem höhern Grade von Bildung entgegenzuschreiten, ward bald das einzige Prinzip meiner Tätigkeit. Bildung schien mir das einzige Ziel, das des Bestrebens, Wahrheit der einzige Reichtum, der des Besitzes würdig ist. - Ich weiß nicht, liebe Wilhelmine, ob Du diese zwei Gedanken:   W  a  h  r  h  e  i  t   und   B  i  l  d  u  n  g  ,   mit einer solchen Heiligkeit denken kannst, als ich - Das freilich, würde doch nötig sein, wenn Du den Verfolg dieser Geschichte meiner Seele verstehen willst. Mir waren sie so heilig, daß ich diesen beiden Zwecken, Wahrheit zu sammeln, und Bildung mir zu erwerben, die kostbarsten Opfer brachte - Du kennst sie. - Doch ich muß mich kurz fassen.
Vor kurzem ward ich mit der neueren sogenannten Kantischen Philosophie bekannt - und Dir muß ich jetzt daraus einen Gedanken mitteilen, indem ich nicht fürchten darf, daß er Dich so tief, so schmerzhaft erschüttern wird, als mich. Auch kennst Du das Ganze nicht hinlänglich, um sein Interesse vollständig zu begreifen. Ich will indessen so deutlich sprechen, als möglich.
Wenn alle Menschen statt der Augen grüne Gläser hätten, so würden sie urteilen müssen, die Gegenstände, welche sie dadurch erblicken, sind grün - und nie würden sie entscheiden können, ob ihr Auge ihnen die Dinge zeigt, wie sie sind, oder ob es nicht etwas zu ihnen hinzutut, was nicht ihnen, sondern dem Auge gehört. So ist es mit dem Verstande. Wir können nicht entscheiden, ob das, was wir Wahrheit nennen, wahrhaft Wahrheit ist, oder ob es uns nur so scheint. Ist das letzte, so ist die Wahrheit, die wir hier sammeln, nach dem Tode nicht mehr - und alles Bestreben, ein Eigentum sich zu erwerben, das uns auch in das Grab folgt, ist vergeblich - Ach, Wilhelmine, wenn die Spitze dieses Gedankens Dein Herz nicht trifft, so lächle nicht über einen andern, der sich tief in seinem heiligsten Innern davon verwundet fühlt. Mein einziges, mein höchstes Ziel ist gesunken, und ich habe nun keines mehr -
Seit diese Überzeugung, nämlich, daß hienieden keine Wahrheit zu finden ist, vor meine Seele trat, habe ich nicht wieder ein Buch angerührt. Ich bin untätig in meinem Zimmer umhergegangen, ich habe mich an das offne Fenster gesetzt, ich bin hinausgelaufen ins Freie, eine innerliche Unruhe trieb mich zuletzt in Tabagien und Kaffeehäuser, ich habe Schauspiele und Konzerte besucht, um mich zu zerstreuen, ich habe sogar, um mich zu betäuben, eine Torheit begangen, die Dir Carl lieber erzählen mag, als ich; und dennoch war der einzige Gedanke, den meine Seele in diesem äußeren Tumulte mit glühender Angst bearbeitete, immer nur dieser: dein einziges, dein höchstes Ziel ist gesunken -
An einem Morgen wollte ich mich zur Arbeit zwingen, aber ein innerlicher Ekel überwältigte meinen Willen. Ich hatte eine unbeschreibliche Sehnsucht an Deinem Halse zu weinen, oder wenigstens einen Freund an die Brust zu drücken. Ich lief, so schlecht das Wetter auch war, nach Potsdam, ganz durchnäßt kam ich dort an, drückte Leopold, Gleißenberg, Rühle ans Herz, und mir ward wohler - -
Rühle verstand mich am besten. Lies doch, sagte er mir, den »Kettenträger« (ein Roman). Es herrscht in diesem Buche eine sanfte, freundliche Philosophie, die dich gewiß aussöhnen wird, mit allem, worüber du zürnst. Es ist wahr, er selbst hatte aus diesem Buche einige Gedanken geschöpft, die ihn sichtbar ruhiger und weiser gemacht hatten. Ich faßte den Mut diesen Roman zu lesen.
Die Rede war von Dingen, die meine Seele längst schon selbst bearbeitet hatte. Was darin gesagt ward, war von mir schon längst im voraus widerlegt. Ich fing schon an unruhig zu blättern, als der Verfasser nun gar von ganz fremdartigen politischen Händeln weitläufig zu räsonieren anfing - Und das soll die Nahrung sein für meinen glühenden Durst? - Ich legte still und beklommen das Buch auf den Tisch, ich drückte mein Haupt auf das Kissen des Sofa, eine unaussprechliche Leere erfüllte mein Inneres, auch das letzte Mittel, mich zu heben, war fehlgeschlagen - Was sollst du nun tun, rief ich? Nach Berlin zurückkehren ohne Entschluß? Ach, es ist der schmerzlichste Zustand ganz ohne ein Ziel zu sein, nach dem unser Inneres, froh-beschäftigt, fortschreitet - und das war ich jetzt -
Du wirst mich doch nicht falsch verstehen, Wilhelmine? - Ich fürchte es nicht.
In dieser Angst fiel mir ein Gedanke ein.
Liebe Wilhelmine, laß mich reisen. Arbeiten kann ich nicht, das ist nicht möglich, ich weiß nicht zu welchem Zwecke. Ich müßte, wenn ich zu Hause bliebe, die Hände in den Schoß legen, und denken. So will ich lieber spazieren gehen, und denken. Die Bewegung auf der Reise wird mir zuträglicher sein, als dieses Brüten auf einem Flecke. Ist es eine Verirrung, so läßt sie sich vergüten, und schützt mich vor einer andern, die vielleicht unwiderruflich wäre. Sobald ich einen Gedanken ersonnen habe, der mich tröstet, sobald ich einen Zweck gefaßt habe, nach dem ich wieder streben kann, so kehre ich um, ich schwöre es Dir. Mein Bild schicke ich Dir, und Deines nehme ich mit mir. Willst Du es mir unter diesen Bedingungen erlauben? Antworte bald darauf Deinem treuen Freunde Heinrich.
N. S. Heute schreibe ich Ulriken, daß ich wahrscheinlich, wenn Du es mir erlaubst, nach Frankreich reisen würde. Ich habe ihr versprochen, nicht das Vaterland zu verlassen, ohne es ihr vorher zu sagen. Will sie mitreisen, so muß ich es mir gefallen lassen. Ich zweifle aber, daß sie die Bedingungen annehmen wird. Denn ich kehre um, sobald ich weiß, was ich tun soll. Sei ruhig. Es muß etwas Gutes aus diesem innern Kampfe hervorgehn.

Quelle: http://www.kleist.org/briefe/037.htm

Resumo de Juliana Santos, aluna de Literatura Alemã IV, sobre Grimmelshausen e seu "O Aventuroso Simplicissimus"

 “ O mundo passa, mesmo quando o homem acredita ter encontrado o seu lugar no mundo” (CARDOZO: 2008, 664)

Johannes Jacon Chistoffel Von Grimmelshausen nasceu por volta de 1621. Sabe-se que a família Grimmelshausen é originária da baixa nobreza turíngia. Perdeu seu pai jovem e morou com seu avô devido ao novo casamento de sua mãe.
Em 1635, o jovem Grimmelshausen é preso e levado para Kassel, onde inicia uma carreira no meio militar como ajudante de regimento, daí para frente, percorre diversos postos, que com o fim da Guerra dos Trinta anos 1649 não lhe acrescentam uma carreira militar, e sim, uma dispensa do serviço militar.
Em 1649, casa-se com Catharina Henninger, muda-se para a cidade de Gaisbach onde exerceu diversas funções ligadas à administração dos bens dos Schauenburg, família de seu antigo comandante em Offenburg.
Durante onze anos ele administra os bens de seu ex. comandante, e com isso, também constrói uma casa para sua família e exerce paralelamente a função de comerciante de vinhos. Desentende-se com os Schauenburg e passa a administrar os bens do Dr. Johannes Küffer, que lhe empresta sua biblioteca.
Em 1666, publica seus dois primeiros livros: o satyrischer Pilgram e Der keusche Joseph, contudo não lucrou o suficiente para sustentar sua família e buscou uma posição que lhe garanta estabilidade financeira. Em 1667 é nomeado prefeito da cidade de Renchen, cargo que ocupou até sua morte em 17 de agosto de 1676.
Como autor Grimmelshausen era adepto de pseudônimos em forma de anagramas, o que culminava em uma diluição da assinatura e um tom satírico. A primeira obra atribuída a Grimmelshausen é o Satyrischer Pilgram (1666), uma espécie de tratado da vida comum, que discute questões como Deus, os homens, o dinheiro, a dança, o vinho, a beleza, os padres, entre outros. Além de textos satíricos, ainda escreveu calendários¹.
A parte mais importante de sua obra são os chamados escritos simplicianos, formados por um conjunto de dez livros, apenas no último livro o autor menciona a possibilidade de reuni-los: O aventuroso Simplicissimus² (livro I ao V, 1668), Continuatio do Aventuroso Simplicissimus (livro VI, 1669), Landstörtzerin courasche(livro VII, 1670) e as duas partes do Wunderbarliches Vogel-Nest: (livro IX e X, 1672 e1675). Nos seis primeiros livros Simplicissimus é a figura central, já nos outros quatro, o cenário da guerra é povoado por outros personagens antes sem tanta expressividade.
A obra de Grimmelshausen é um testemunho da história da literatura, da critica literária e dos leitores ao longo dos séculos, porque a obra é icônica em diversos aspectos, mas principalmente quanto a seu gênero e suas fontes.
Uma das contribuições importantes da obra para a critica literária e para os brasileiros são as alusões feitas a “um certo Brasil”, onde o povo agia de forma animalesca³, estranha e provinciana, como em: “os brasileiros devorem seus piolhos por raiva e por vingança”(Livro II, cap. XXVIII). Assim, o autor deixa claras suas referências aos costumes incomuns nos povos que desconhecia, e ainda traz uma marca característica até hoje do povo brasileiro a saudade: “que recebem os estranhos com lágrima” (Livro VI, cap XIV)
A obra é marcada por uma forte predominância do gênero satírico, devido ao seu afastamento dos textos moralizantes e sua aposta no riso. Embate este que possibilitou a vivacidade da obra nas questões contemporâneas, pois em sua força narrativa estão presentes traços realistas e vários entretecimentos textuais e documentais que endossam o caráter verossímil da narrativa.
Contudo, conforme aponta Cardozo por meio de Borcherdt a temática da guerra é apenas o cenário e não o elemento central da narrativa: “Nesse sentido sem prejuízo de valor cultural e documental que se atribua à obra, a preocupação de Grimmelshausen com a verossimilhança parece orientar-se apenas no sentido de reforçar o impacto. A força de sua narrativa, e não no sentido de selar compromisso com uma certa visão de realidade.” (p.659)
Simplicissimus é uma obra tão rica e aberta a entreteceduras que Cardozo a aponta como destoante dos autores de seu tempo, porque a obra é precursora do romance de formação (no qual é mais incluída): “Mas a dificuldade de enquadrar a trajetória oblíqua e a figura errante do herói grimmelshauseriano nos moldes de um herói em formação como o protagonista paradigmático do Wilhelm Meister de Goethe, logo daria margem à contestação até mesmo desse enquadramento tão produtivo” (2008, 661).
Essa dificuldade acaba oferecendo subsídios para reflexões à cerca das condições de produção da obra. E ainda, apesar de sua obra não se ater às preocupações de moda ou tradição, ela reproduz um pensamento que dialoga com as questões da modernidade por retratar o homem no mundo “O homem de Grimmelshausen é um homem em trânsito, devotado a um mundo que se manifesta em movimento” (CARDOZO: 2008, 662) e a inconstância do mundo “O mundo de Grimmelshausen não é apenas o mundo da guerra, mas um mundo em guerra”(CARDOZO: 2008, 662).

Notas:
¹ é um gênero popular, ao estilo dos almanaques, contendo anedotas, curiosidades, informações astronômicas, astrológicas, climáticas, os santos do dia, previsões adivinhas e pequenas narrativas.
² O livro foi um sucesso instantâneo e não foi assinado pelo autor, mas sim, por um de seus pseudônimos Germam Schleifheim Von Sulsfort
³ Em minha leituras fragmentadas dessa obra no original o verbo fressen é utilizado para se referir aos e à forma como comem, verbo que em alemão somente aplica-se aos animais e sua alimentação.

sábado, 15 de outubro de 2011

 Hausmuseum: a tradição da casas-museu na Alemanha.


Aqui você pode visitar a casa de Fichte em Jena.


Aqui você pode visitar a casa onde Goethe nasceu, em Frankfurt.


Aqui você pode visitar a casa de Goethe em Weimar.


Aqui  você encontra a casa onde nasceu Thomas Mann, em Lübeck.

sexta-feira, 14 de outubro de 2011

Manual Sobre a Leitura - Lesen Handbuch

Entre outros temas, o livro aborda a questão do gênero, contrapondo a leitura masculina e sóbria à leitura feminina e frívola. Abaixo, algumas imagens ilustrando o momento da leitura onde o gênero define a importância que ela assume na vida social.




Acima, imagens da figura masculina e o momento de edificação proporcionado pela leitura. E abaixo, imagens demonstrando a leitura feminina direcionada pela religião ou pelo homem.











Goethe - Maifest, 1775


Maifest

Wie herrlich leuchtet
Mir die Natur!
Wie glänzt die Sonne!
Wie lacht die Flur!
        
Es dringen Blüten
Aus jedem Zweig,
Und tausend Stimmen
Aus dem Gesträuch,
         
Und Freud und Wonne
Aus jeder Brust.
O Erd, o Sonne!
O Glück, o Lust!
         
O Lieb', o Liebe,
So golden schön,
Wie Morgenwolken
Auf jenen Höhn;
         
Du segnest herrlich
Das frische Feld,
Im Blütendampfe
Die volle Welt.
         
O Mädchen, Mädchen,
Wie lieb' ich dich!
Wie blickt dein Auge!
Wie liebst du mich!
        
So liebt die Lerche
Gesang und Luft,
Und Morgenblumen
Den Himmels Duft,
         
Wie ich dich liebe
Mit warmem Blut,
Die du mir Jugend
Und Freud und Mut
         
Zu neuen Liedern
Und Tänzen gibst!
Sei ewig glücklich
Wie du mich liebst!




Tilman Rammstedt, Acerca de Maifest de Goethe.

(Em uma noite quente de maio na Alsácia, Goethe e Friederike Brion estão sentados em uma paisagem pitoresca sobre um banco não menos idílico. Goethe se aproxima paulatinamente de Friederike, age como se tivesse que esticar-se, e, com isso, envolve-a com um braço.)
Goethe: (delirante) Quão maravilhosa a natureza brilha para mim!
Friederike: Como assim?
Goethe: (enfático) Quão maravilhosa a natureza brilha para mim!
Friederike: Isso é uma pergunta?
Goethe: Não, não, é uma exclamação nesta maravilhosa noite. (Baixinho) E, além disso, é o início do meu mais novo poema.
Friederike: Ah, você escreve? Eu não sabia. Pensei que fosse jurista.
Goethe: Aqui e ali eu rabisco pequenas coisas, mais para as gavetas. Esse poema eu escrevi para você.
Friederike: (enrubescida) Oh, isso não era necessário!
Goethe: Você gostaria de ouvir?
Friederike: (hesitante) Agora, imediatamente? Por acaso você o sabe de cor?
Goethe: (embaraçado) Ah não, não totalmente. Mas por coincidência o poema está comigo. (Retira com sua mão livre um pedaço de papel do bolso.) Então, posso começar?
Friederike: (pouco entusiasmada) Se não for muito longo. Eu já estou um pouco cansada.
Goethe: (ofendido) Não, é muito curto. Então, começo ou não? Posso deixar pra lá.
Friederike: Não, não, leia por favor. Nunca alguém escreveu um poema para mim.
Goethe: Tá bom, se você quer. (Pigarreou) “Quão maravilhosa a natureza brilha para mim!” Esse verso eu já tinha lido, e poderia ter omitido para ser mais rápido. Tudo bem. “Como brilha o sol!/Como sorri o campo!” – E, o que você acha até agora?
Friederike: Bonito, muito bonito. E o melhor é o sol sorridente.
Goethe: Mas o sol não sorri! O campo sorri! É assim. Todos pensam que o sol sorri, e então ele não faz isso, somente brilha. E quando todos não contavam mais com nada, é a campina que sorri.
Friederike: Ahã.
Goethe: Então, segunda estrofe: “Surgem brotos de flores/ de todos os ramos,/ E mil vozes/ dos arbustos”.
Friederike: Você tem certeza que arbustos rima com ramos?
Goethe: (exaltado) Eu estava muito agitado enquanto escrevia para me preocupar com essas coisas. Tudo surge de mim com ímpeto, e transborda. E, além disso, todas essas convenções tradicionais! Elas precisam ser quebradas para que o homem superior, o gênio, possa respirar livre. (afrouxa o colarinho).
Friederike: Não se irrite de novo, querido. Com certeza o homem superior vai respirar livre. Continue a ler pois está muito interessante.
Goethe: (confuso) Onde eu estava? Ah, sim: “A alegria e felicidade/ do fundo do peito./ Oh terra, oh sol,/ oh felicidade, oh desejo,” (sarcástico) peito e desejo rimam, ou não?
Friederike: Rimam muito bem.
Goethe: (meio monótono) “Oh amor, oh amor/ belo como ouro/ como nuvens de manhã/ do alto”.
Friederike: Desculpe, interromper. Você está realmente certo de que recita a poesia correta?
Goethe: (irritado) Claro. Por que?
Friederike: Até agora não fui mencionada.
Goethe: Tenha um pouco mais de paciência. Você já vai aparecer. (Antevendo sua alegria) “Você abençoa maravilhosamente/ o campo fresco” –Você ainda não é aquele que abençoa, isso ainda é o amor em si.-Na exalação das flores/ o mundo todo.” Agora (com o dedo em riste) “Oh menina, oh menina,/ Como eu te amo!/ Como brilha seu olho,/ Como você me ama!”
(Goethe olha ansiosamente para Friederike. Ela se solta e cruza os braços sobre o peito.)
Friederike: E por favor, qual dos meus olhos não brilha?
Goethe: Ambos brilham.
Friederike: Mas você escreve:’seu olho”. Um parece não brilhar, e apenas vagar de maneira apática ao redor.
Goethe: “Seus olhos” não ficaria bem, metricamente.
Friederike: Ahã, isso aí é novamente importante. Rimas puras são sem importância, rimas puras impedem o homem superior Goethe de respirar, mas na métrica tudo tem que encaixar, não interessando quantos olhos fiquem pelo caminho.
Goethe: (acalmando) Mudo tudo agora. Prometo. (Faz como se estivesse escrevendo algo) Pronto.”Como brilham seus olhos, sem exceção!/ Como você me ama!” Satisfeita? E continua assim: ”Assim ama a cotovia/ Canto e ar,/ E flores da manhã/ o cheiro do céu.”
Friederike: Agora vem de novo flores da manhã. Flores da manhã já foram mencionadas algumas estrofes antes. Para mim basta um olho, mas as flores da manhã você não consegue descrever o suficiente. Case, então, com suas flores da manhã.
Goethe: (irritado) As nuvens da manhã eu já mencionei. Se você tivesse prestado atenção, você saberia. As flores da manhã são novas.
Friederike: O que significa isso, flores da manhã? Eu nunca tinha escutado.
Goethe: Isso não tem importância. Preste atenção. Agora é sobre você.”Como eu te amo/ Com sangue quente/ Você me dá juventude/ E alegria, e coragem.”
Friederike: (interrompendo-o) Sangue quente? Morno talvez. Sangue quente você só tem quando fala de flores, e isso aparentemente só de manhã.
Goethe: (imperturbável, continua lendo, um pouco mais alto) “E novas músicas/ e danças.”
Friederike: Você quer apresentar uma dança?
Goethe: (rugindo) “Seja eternamente feliz,/ Como você me ama!”
Friederike: Como eu te amo, então?
Goethe: (ainda rugindo) Para sempre, como está escrito.
Friederike: (agora também rugindo) Isso eu já saberia.
Eles silenciam-se por um longo período. Em algum lugar um pássaro canta. Então Goethe rasga seu poema em pedaços, que por segurança não são pequenos demais. Para sua indignação Friederike não o impede.

O autor Tilman Rammstedt nasceu em 1975 em Bielefeld. Estudou filosofia e literatura comparada. Ganhou os renomados prêmios Ingeborg Bachmann e Annette-von-Droste Hülshoff. Tilman publicou as seguintes obras: Erledigungen vor der Feier (2003), Wir bleiben in der Nähe (2005) e Der Kaiser von China (2008). É membro do grupo musical e literário Fön.
Fonte Hans-Gerd Koch (org.), Sturm und Drang. Junge Autoren blicken auf eine Epoche. Düsseldorf: Artemis & Winkler, 2009.
Tradução Cíntia Sias, Letícia Mazzelli e os alunos da turma de Literatura Alemã V, Setor de Alemão, Universidade Federal Fluminense
Supervisão Prof. Dr. Johannes Kretschmer

quinta-feira, 6 de outubro de 2011

Heinrich von Kleist

Alguns links interessantes sobre Kleist:

Um dossiê publicado no semanário DIE ZEIT com artigos sobre Kleist
http://www.zeit.de/2011/02 

Manifestações de alguns autores contemporâneos a respeito da obra de Kleist:
http://www.zeit.de/2011/02/Kleist-Umfrage

Uma entrevista com Jan Philipp Reemtsma, autor de estudos da questão da violência, como "Vertrauen und Gewalt" (2008):
http://www.zeit.de/2011/02/Interview-Reemtsma 

Aqui podemos ler o livro "Das Erdbeben in Chili" 
http://gutenberg.spiegel.de/buch/584/1

Heinrich von Kleist

 

 

Geboren am 18.10.1777 in Frankfurt/Oder. Er kam nach dem frühen Tod des Vaters 1788 in das Haus des Predigers S. Cartel und besuchte das französische Gymnasium. 1792 trat er in das Potsdamer Garderegiment ein. Kleist nahm am Rheinfeldzug (1796) teil, wurde Leutnant (1797) und schied 1799 freiwillig aus dem Dienst aus.
Dann studierte er Philosophie, Physik, Mathematik und Staatswissenschaft in Frankfurt/O. (1799/1800).
Zwischen 1802 und 1803 lebte er in Weimar bei Wieland , wo er auch Goethe und Schiller kennenlernte.
1804 trat er in den preußischen Staatsdienst ein. Er wurde 1807 in Berlin als vermeintlicher Spion festgenommen. 1807-1809 war er in Dresden, wo er mit Tieck verkehrte und mit A. Müller den "Phöbus" herausgab. 1810 gab er mit A. Müller die "Berliner Abendblätter" heraus, die schon kurz darauf wegen Zensurschwierigkeiten eingestellt werden mußten. Ohne literarischen Erfolg, an menschlichen Bindungen zweifelnd und über die politische Lage verzweifelt, nahm er sich gemeinsam mit der unheilbar kranken Henriette Vogel am Wannsee das Leben. Kleist starb am 21.11.1811.

Fonte: http://gutenberg.spiegel.de/autor/326

Grimmelshausen

Simplicius Simplicissimus (Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch) é um dos romances seminais da literatura alemã, enquadrado dentro do gênero do romances picarescos (Schelmenroman), tão importante na tradição espanhola. Aqui você pode lê-lo em alemão.


sexta-feira, 16 de setembro de 2011

Arnold Schönberg

Schönberg era austríaco e viveu de 1874 a 1951. Foi um compositor expressionista, criador do sistema dodecafônico. Aqui você pode ouvir diversas obras do compositor.

Hans Staden

Aqui  você pode ler o original, em alemão, de "Hans Staden: wahrhaftige historia" e aqui pode-se fazer o download da versão em português de "Hans Staden: suas viagens e cativeiro entre os selvagens do Brasil",
 


Assista ao filme de 1999 sobre Hans Staden com direção de Luiz Alberto Pereira.


Martin Luther




A tradução da Bíblia feita por Lutero foi impressa pela primeira vez em 1534. Aqui você pode ler a tradução feita por ele.


Martin Luther

Veja abaixo o filme sobre a vida de Lutero (Luther, 2003), dirigido por Eric Till, com Joseph Fiennes no papel principal. O filme está dividido em 12 partes.
Além deste existem outros filmes sobre a vida do reformador, filmados em 1928, 1964, 1965 e 1973

 

quinta-feira, 8 de setembro de 2011

Caspar David Friedrich - Frau am Fenster 1822

 Caspar David Friedrich

Caspar David Friedrich é considerado o mais importante pintor do movimento romântico alemão. Abaixo, alguns trabalhos do pintor (clique nas imagens para vê-las maiores) e sites com sua obra completa, biografia, entre outras informações.


Mann und Frau den Mond betrachtend. 1824


 Caspar David Friedrich

Der Wanderer über dem Nebelmeer 1817-18


 Caspar David Friedrich

Der einsame Baum - 1806

 

Caspar David Friedrich

Ziehende Wolken. 1820

 

 Caspar David Friedrich

Landschaft mit Eichenbäumen 1811


Caspar David Friedrich

Neubrandenburg c. 1817


Caspar David Friedrich

Das Eismeer 1824


Caspar David Friedrich


Fontes

 Sites de referência: