O texto abaixo trata-se da carta de 22 de maio, do Livro I, do romance epistolar Die Leiden des jungen Werther, de Johann Wolfgang von Goethe. Clique no áudio abaixo e ouça! E que tal acompanhar a leitura com o som?
AM 22. MAI
Daß das Leben des Menschen nur ein Traum sei, ist manchem schon so vorgekommen, und auch mit mir zieht dieses Gefühl immer herum. Wenn ich die Einschränkung ansehe, in welcher die tätigen und forschenden Kräfte des Menschen eingesperrt sind; wenn ich sehe, wie alle Wirksamkeit dahinaus läuft, sich die Befriedigung von Bedürfnissen zu verschaffen, die wieder keinen Zweck haben, als unsere arme Existenz zu verlängern, und dann, daß alle Beruhigung über gewisse Punkte des Nachforschens nur eine träumende Regignation ist, da man sich die Wände, zwischen denen man gefangen sitzt, mit bunten Gestalten und lichten Aussichten bemalt – das alles, Wilhelm, macht mich stumm. Ich kehre in mich selbst zurück, und finde eine Welt! Wieder mehr in Ahnung und dunkler Begier als in Darstellung und lebendiger Kraft. Und da schwimmt alles vor meinen Sinnen, und ich lächle dann so träumend weiter in die Welt.
Daß die Kinder nicht wissen, warum sie wollen, darin sind alle hochgelahrten Schul- und Hofmeister einig; daß aber auch Erwachsene gleich Kindern auf diesem Erdboden herumtaumeln und wie jene nicht wissen, woher sie kommen und wohin sie gehen, ebensowenig nach wahren Zwecken handeln, ebenso durch Biskuit und Kuchen und Birkenreiser regiert werden: das will niemand gern glauben, und mich dünkt, man kann es mit Händen greifen.
Ich gestehe dir gern, denn ich weiß, was du mir hierauf sagen möchtest, daß diejenigen die Glücklichsten sind, die gleich den Kindern in den Tag hinein leben, ihre Puppen herumschleppen, aus- und anziehen und mit großem Respekt um die Schublade umherschleichen, wo Mama das Zuckerbrot hineingeschlossen hat, und, wenn sie das gewünschte endlich erhaschen, es mit vollen Backen verzehren und rufen: »mehr!« – das sind glückliche Geschöpfe. Auch denen ist's wohl, die ihren Lumpenbeschäftigungen oder wohl gar ihren Leidenschaften prächtige Titel geben und sie dem Menschengeschlechte als Riesenoperationen zu dessen Heil und Wohlfahrt anschreiben. – Wohl dem, der so sein kann! Wer aber in seiner Demut erkennt, wo das alles hinausläuft, wer da sieht, wie artig jeder Bürger, dem es wohl ist, sein Gärtchen zum Paradiese zuzustutzen weiß, und wie unverdrossen auch der Unglückliche unter der Bürde seinen Weg fortkeucht, und alle gleich interessiert sind, das Licht dieser Sonne noch eine Minute länger zu sehn – ja, der ist still und bildet auch seine Welt aus sich selbst und ist auch glücklich, weil er ein Mensch ist. Und dann, so eingeschränkt er ist, hält er doch immer im Herzen das süße Gefühl der Freiheit, und daß er diesen Kerker verlassen kann, wann er will.
Fontes: http://gutenberg.spiegel.de/buch/3636/1 (Texto)
Olá professora Susana, uma amiga me falou desse blog e vim conhece-lo. Atualmente encontro-me a espreita de iniciar a leitura do "Fausto" de Goethe, poderia me dar algumas dicas ou postar alguma coisa por aqui?
ResponderExcluirGrata,
Neide
Oi, Neide, tudo bem?
ExcluirEnquanto a professora Susana não responde seu comentário, eu gostaria de te avisar que serão sim postados alguns materiais sobre o Fausto, de Goethe, aqui. Um deles será o filme Faust, de Murnau, que você pode encontrar completo no youtube ou esperar mais uns dois dias e ver por aqui! E, se você ainda não tiver o texto, você pode encontrar toda a obra de Goethe disponível para a leitura online no site do projekt.gutenberg.de!
O link para o Faust I é esse aqui: http://gutenberg.spiegel.de/buch/3664/1
E, no site do LIBRIVOX, você pode encontrar o texto lido em alemão. Fiz uma busca e baixei por lá o Faust I, nesse link aqui
http://librivox.org/faust-der-tragodie-erster-teil-by-johann-wolfgang-von-goethe/
É só ir na página e clicar em "Zip file of the entire book" e o download será iniciado.
Espero que te ajude em algo.
Abraço,
Beatriz Lemos